Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt mir eine Kamera zu kaufen, die ich aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts überall mit hinnehmen kann, die mir aber auch alle Möglichkeiten gibt, kreative Fotos zu schießen ohne mich technisch einzuschränken.
Nach langer Suche ist meine Entscheidung auf eine Olympus OM-D E-M1 gefallen, eine spiegellose Kamera mit dem Micro-Four-Thirds Standard und Wechselobjektiven. Olympus hat sich in den vergangenen Jahren mit diesen Kameras einen hervorragenden Ruf erarbeitet und auch ein wertgeschätzter Namensvetter in der Hochzeitsfotografengemeinschaft fotografiert seit über einem Jahr ausschließlich mit OM-D Kameras Hochzeiten auf internationalem Niveau.
Nach einer etwas längeren Lieferzeit habe ich die Kamera Ende November erhalten. Beim Objektiv habe ich mich für das M.Zuiko Digital ED 12-40mm f2.8 Pro entschieden, was umgerechnet zum Kleinbild einem 24-80mm f2,8 entspricht. Dieses Objektiv soll ein erstes „Immerdrauf“ werden, besonders da es ebenso wie die Kamera gegen Regen und Frost abgedichtet ist. Zur besseren Griffigkeit der Kamera kam auch noch der Batteriegriff dazu. Nach einem Monat habe mir auch das M.Zuiko Digital ED 45mm f1.8 geholt (Kleinbild 90mm), welches nur ca. 150g wiegt und winzig klein ist. Somit habe ich auch eine tolle Portrait-Linse die bei Offenblende auch wirklich 100% brauchbar ist. Nachtrag vom 06.04.2014: mittlerweile habe ich auch das M.Zuiko Digital ED 17mm f1.8 (Kleinbild 34mm) und betrachte die „Sammlung“ als komplett.
Beim Auspacken dachte ich mir schon „ist die klein und leicht!“ Selbst zusammen mit dem Objektiv welches in der mFT-Welt schon ein „schwerer Trümmer“ ist, wiegt die Kombination aus Kamera & Objektiv exakt das Selbe wie eine Canon EOS 5D Mark III ohne Objektiv. Da lässt sich das Zusatzgewicht von 200 g von dem Batteriegriff inkl. Akku leicht verschmerzen. Um die Zahlen einmal direkt zu vergleichen: die Olympus mit dem 12-40mm f2,8, dem Batteriegriff inkl. 2 Akkus wiegt 1,1 kg (0,9 kg ohne Batteriegriff). Die Kombination Canon EOS 5D Mark III mit EF 24-70mm f2,8 L II USM, Batteriegriff und 2 Akkus wiegt 2,1 kg.
Die Differenz von 1 kg mag auf den ersten Blick nicht bedeutend klingen, aber durch die Größe der Canon und die andere Gewichtsverteilung merkt man den Unterschied bei einer Fototour über den ganzen Tag ganz deutlich! Dazu kostet die Canon-Kombination das 2,3-fache wie die Olympus-Kombination. Diese beiden Argumente gepaart mit der Robustheit und den technischen Fähigkeiten der Olympus ergeben für mich eine sehr gute Kombination für eine Immer-Dabei-Kamera.
Gleich am Anfang habe ich die Olympus bei vielen Extrem-Situationen auf Herz und Nieren getestet, besonders Situationen mit wenig Licht waren dabei interessant für mich. Beim Basketballspiel der EWE Baskets konnte die Kamera von der Geschwindigkeit und dem Fokus locker mit der Canon mithalten und auch das Rauschverhalten war beeindruckend. Hier liegt die Olympus ca. eine Blende unter der Canon, was auch vollkommen klar ist, da die Mark III eine Vollformatkamera ist und die OM-D nur ca. ein Viertel der Sensorfläche hat. Ein direkter Vergleich wäre ähnlich sinnvoll wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Beide Kameras bieten viele Möglichkeiten und Funktionen die für meine Arbeit als Fotograf sehr wertvoll sind. Eine Kombination aus beiden Modellen wäre quasi perfekt für mich. Gerade die geringe Größe, das geringe Gewicht und der integrierte Image Stabilizer der Olympus wird sie zu einem engen Begleiter von mir machen, denn wie oft dachte ich mir „heute habe ich keine Lust den ganzen Tag 2,1 kg mit mir rum zu schleppen“ und ließ die Canon zu Hause.
Ich denke aber auch dass ich die Olympus nicht nur als Spaßkamera für unterwegs verwenden, sondern sie auch sinnvoll in meine Fotoaufträge einbinden werde, denn mit einigen Funktionen schließt sie eine kreative Lücke die ich mit der Canon bisher noch nicht füllen konnte.
Der Fotograf in mir freut sich schon auf den Sommer und viele tolle Reisen mit der kleinen Olympus.
Diese Serien und die folgenden Fotos sind ausschließlich mit der Olympus entstanden:
- Nachtfotos in Berlin
- Flucht von Juist vor Orkan Xaver
- Landschaftsfotos
- Housedestroyer & Freunde
- Nordseeinsel Juist im Spätherbst
- Fotos aus Ägpten
- Konzertfotos von Marteria
- Salsa-Abend im Theater Laboratorium
- Housedestroyer in der Fun Factory Wildeshausen
- Salsa-Abend im Theater Laboratorium
- Housedestroyer & Freunde in der Weser-Ems-Halle 2016
Bei diesen Serien sind einige der Fotos mit der Olympus entstanden:
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Nachtrag (November 2015): In einem Abschnitt sagte ich „betrachte die Sammlung als komplett“. Nun ja, da haben sich doch noch einige Objektive hinzu gesellt und ich fotografiere nun mit:
- 12mm f2.0 („Immerdabei“)
- 17mm f1.8 („Immerdrauf“)
- 75mm f1.8 („Immerdabei“)
- 7-14mm f2.8 Pro („Reise-Landschaft“)
- 12-40mm f2.8 Pro („Reise-Immerdrauf“)
- 40-150mm f2.8 Pro („Reise-Tele“)
Da die drei Pro-Objektive sowie die Kamera völlig abgedichtet sind, verwende ich diese Kombinationen gern im Urlaub, im Regen, in der Wüste, …. Man kann die Kombination danach gern in der Dusche oder unter dem Wasserhahn abspülen und alles funktioniert perfekt weiter.
Hallo Thomas,
zunächst einmal meine Hochachtung für deine tolle Arbeit und die tollen Fotos, die du auf deiner Seite gepostet hast. Mit großem Interesse habe ich deinen Bericht zur OM-D E-M1 gelesen und teile deine Meinung. Ich bin Portrait- und Hochzeitsfotograf in Berlin und habe meistens mit Nikon FF fotografiert. Bis ich vor einigen Monaten auf die E-M5 gestoßen bin und fasziniert von ihr war. Jetzt, 3 Monate später, zähle ich zwei E-M1, eine E-M5, und mehrere mZuiko Objektive (45mm f1.8, 17mm f1.8, 12.40mm Pro f2.8 und 75mm f1.8 und hoffentlich bald die 40-150mm Pro f2.8) zu meinem Bestand. Die Nikon habe ich seitdem kaum noch berührt. Auch im Studio machen die OM-D eine sehr gute Figur. Mit dieser Kamera hat Olympus in meinen Augen den richtigen Weg eingeschlagen. Ich wünsche dir weiterhin allzeit gut Licht. Herzliche Grüße aus Berlin, Baris. http://www.bariscihan.com