Roadtrip auf die Lofoten
Da ich Norwegen und seine Natur liebe, habe ich im August 2019 einen Roadtrip auf die Lofoten gemacht. Direkt einen Tag nach dem TabulaRaaza Festival bin ich auf meine 6500 km lange Reise aufgebrochen. Wie schon bei der letzten Tour „baute“ ich dafür meinen Kombi zum Campingmobil um: Dachbox auf das Dach, Matratze mit 180 x 80cm Größe in den Kofferaum und diverse Boxen mit Koch- und Fotoausrüstung dazu. Strom konnte ich während der Fahrt generieren und Wasser hatte ich immer für 2-3 Tage dabei.
Die Freiheit in Skandinavien
2017 war ich schon einmal in Norwegen (Fotos hier) und hatte mich damals für die Überfahrt per Colorline Fähre von Kiel nach Oslo entschieden. Diesmal wollte ich eine andere Route nehmen und bin durch Dänemark über die Öresundbrücke nach Schweden gefahren. Hier begann dann die große Freiheit: Parken und Campen wo immer man wollte, frisches Wasser aus den Flüssen, Kochen im Freien und Schlafen in der Natur. Es ist dort völlig normal, sich ein schönes Plätzchen am See zu suchen und sich etwas Leckeres zu Essen zu machen. Wenn andere Leute dabei sind – was bei der Bevölkerungsdichte und der Größe des Landes sehr selten vorkommt – setzt man sich zusammen und isst gemeinsam. Dann genießt man die Nacht in der freien Natur, ein sehr kaltes aber erfrischendes Bad am Morgen, bevor es wieder weiter geht.
Meine ganze Fahrt durch Dänemark und Schweden dauerte circa 6 Tage, dann war ich oberhalb des nördlichen Polarkreises angekommen. Nun ging es über die Grenze nach Norwegen zu meinem eigentlichen Ziel, der Insel Senja und den Lofoten.
Die Insel Senja
Auf Senja traf ich mich mit Cosima, die ich im Elbsandsteingebirge (Fotos hier) kennen gelernt hatte. Gemeinsam waren wir drei Tage unterwegs. Wir suchten uns einen schönen Platz, an dem es auch eine Camping-Rast-Hütte mit Tischen, Stühlen und wärmenden Fellen gab. Von hier aus starteten wir unsere Touren auf die Berge von Senja. Den Segla haben wir leider zeitlich nicht geschafft, aber konnten einen Tag auf dem Stavelitippen verbringen und Abends den Sonnenuntergang auf dem Hesten geniessen. Hier sind viele wunderbare Fotos entstanden, die man auch in meinem Shop erwerben kann.
Neben meiner Fotoausrüstung schleppte ich auch meine Drohne den Berg hinauf, aber leider traten nach einer Flugminute immer wieder Defekte auf: der Kompass, der Gyrosensor und das GPS fielen aus. In Folge dessen machte sich die Drohne selbstständig und war kaum noch zu kontrollieren. Also waren meine fotografischen Möglichkeiten stärker beschränkt als ursprünglich geplant. Später in Deutschland stellte sich heraus, dass die DJI Mavic Pro einen Defekt hatte und wurde von DJI ausgetauscht.
Leider war das nicht mein einziges Pech: bei der Fahrt um Senja herum erwischte ich in einem dunklen Tunnel ein sehr mieses Schlagloch und wusste sofort, dass das nicht ohne Folgen bleiben würde. Auf einem Parkplatz am Strand sah ich dann meinen Platten und musste mein Notrad aufziehen. Nun war es aber schon Freitag Nachmittag, das Wochenende stand an und Montag war ein Feiertag. Also hatte ich richtig Druck, schnell irgendwo einen neuen Reifen her zu bekommen. Zum Glück fand ich auf der anderen Seite der Insel eine Werkstatt (man hat in jeder hinterletzten Ecke von Skandinavien schnelles LTE-Netz), die mir die Felge richten und einen passenden Reifen aufziehen konnte – natürlich nicht die richtige Marke, aber das war jetzt erst mal egal. Später in Deutschland kaufte ich dann eine neue Felge und zwei neue passende Reifen, da auch ein zweiter Reifen noch arg beschädigt war und die Tour gerade so durchgehalten hat. In Summe also ein Reifen in Norwegen, eine Felge und zwei Reifen in Deutschland. Da jubelte die Kasse. Nicht.
Aber zurück zum Positiven: die Insel Senja ist unglaublich schön. Die Berge, die Strände … ich war sicherlich nicht zum letzten mal dort und werde mir das nächste mal mehr Zeit für die Insel einplanen (oder mir einfach nicht mein Auto kaputt fahren und somit mehr Zeit haben.
Die Lofoten in Norwegen
Mit dem Verlassen von Senja begann die Reise in Richtung Süden, bei der ich die Lofoten von Norden nach Süden überquerte. Jetzt alle Orte zu benennen, die ich dabei besucht habe, wäre zu viel (so war ich nördlich von Senja auch noch in Tromsø), also beschränke ich mich hier mal auf die Wichtigsten: Andenes, Nusfjord, Leknes, Hamnøy, Reine, Å i Lofoten, Moskenes und viele Weitere.
Ich hatte mir auf einer der Lofoten-Inseln gerade ein schönes Plätzchen am Wasser für die Nacht eingerichtet, da bekam ich eine norwegische SMS. Der Google-Translator half mir bei der Übersetzung. Man möge doch bitte daran denken, dass die Insel am morgigen Tag aufgrund des Radrennens für den normalen Verkehr gesperrt sei. Was?! Also habe ich mich schnell noch im Internet informiert: das Arctic Race of Norway ist das nördlichste professionelle Radrennen der Welt und fährt die Lofoten von Süden nach Norden hinauf – also mir entgegen. Es werden immer die Streckenabschnitte für den normalen Verkehr gesperrt, auf denen die Radler an dem Tag unterwegs sind und morgen würden sie genau auf der Insel sein, auf der ich gerade war. Also habe ich schnell den Motor angeworfen und die Insel in Richtung Süden verlassen, um den Radfahrern nicht in die Quere zu kommen. Die Strecke wurde am Abend auch schon Stück für Stück vorbereitet und gesperrt. Auf der nächsten Insel fand ich aber auch einen ebenbürtigen Übernachtungsplatz und konnte einen unfassbar tollen Sonnenuntergang mit Blick auf das Wasser genießen.
Insgesamt sind die Lofoten in Norwegen wirklich ein Prachtstück der Natur. Als Fotograf bräuchte man Monate, um sie gebührend abzulichten – eine Menge Zeit, die ich (diesmal) leider nicht hatte, da mir Hochzeits-Buchungen im Nacken saßen.
Im Süden der Lofoten nahm ich die Fähre von Moskenes nach Bodø und war somit wieder auf dem norwegischen Festland, um die Reise nach Kristiansand anzutreten.
Insgesamt war ich circa 8 Tage auf Senja und den Lofoten – gerade mal genug Zeit, um mich zu orientieren und einen unfassbar tollen Eindruck zu bekommen. Es gibt so viele Wanderrouten, die ich dort noch machen muss. Ich möchte morgens auf dem Berggipfel stehen und die Sonnenaufgänge genießen, aber dafür braucht es mehr Zeit. Senja & Lofoten, wir sind noch nicht fertig miteinander!
Die Fahrt durch Norwegen
Auf der Rückfahrt hielt ich mich an der Küstenlinie entlang und sah auch hier wieder so viele interessante Orte und Plätze, auch wenn ich nach Senja und den Lofoten kaum noch etwas Schöneres entdecken konnte. Die Fahrt dauerte circa 5 Tage, bis ich die Fähre von Kristiansand nach Hirtshals (Dänemark) nahm, um dann durch Dänemark zurück nach Hause zu fahren.
Fotobuch und Bildershop
Die hier gezeigten Bilder sind nur ein kleiner Ausschnitt aller Fotos, die sonst den Rahmen sprengen würden. Wie üblich werde ich mir ein schönes Fotobuch zusammenstellen, welches man sich privat bei mir anschauen kann. Einige der Bilder sind auch in meinem Shop zu finden, in dem man Wandbilder in verschiedensten Größen und Arten bestellen kann: schaut doch mal rein.
Meine Fotoausrüstung
Da ich auf der Reise klein und leicht unterwegs sein wollte, habe ich meine Microfourthirds–Kameras mitgenommen. Das waren die Panasonic Lumix GH5 und die Olympus OM-D E-M1. Ergänzt wurden sie durch die Leica Q2. Die Fotos haben also Auflösungen zwischen 20 Megapixeln (MFT), 47 Megapixeln (Leica Q2) und 80 Megapixeln (MFT mit High-Resolution-Modus). Aus der DJI Mavic Pro konnte ich aufgrund des Defektes leider keine Fotos gewinnen.
Mittlerweile bin ich auf Reisen mit der Panasonic Lumix S1R und der Leica Q2 unterwegs. Hier bekomme ich eine fantastische Bildqualität mit großem Dynamikumfang und hoher Auflösung. Die Kameras sind robust und auch im Filmbereich absolut top! Wer sich mehr für Tech-Talk interessiert, kann mich bei einem zufälligen Treffen oder Einzelcoaching gern mal darauf ansprechen.
Mal schauen, wann ich den nächsten Roadtrip auf die Lofoten nach Norwegen machen werde :)
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